Nach der Ankunft der meisten Teilnehmer am Freitagnachmittag und -abend wurde uns klar, dass unsere OSLs die einzigen Vertreter dieses Modells sein werden und die Gastgeber eine besondere Wertschätzung für „Blockmodelle“ oder T/TS (und der seltene verwandte Overhead S) sowie das seltene V-Zweizylinder T aus den 1920er Jahren. Der von Krzysztof mitgebrachte 502T, der in Polen selten ist, erwies sich unerwartet als eines der 6-7 Exemplare dieses Modells, die an der Rallye teilnahmen oder ausgestellt wurden (!). Die Gastgeber brachten und präsentierten neben den für die Rallye-Strecke zugelassenen und für regulären Strassenverkehr freigegebenen Motorrädern auch einige wirklich tolle Ausstellungsmotorräder oft in originalem Zustand, vielleicht nicht sehr geeignet für den modernen Verkehr (wegen absorbierendem Fahrverhalten, veralteter Beleuchtung oder unzuverlässiger V- Riemenantriebs oder flaches Lederbandantriebs) ist jedoch feuernd und erfreut immer sowohl das Auge als auch das Ohr des Publikums. Insgesamt gab es etwa 40 NSU-Motorräder, was zweifellos eine beachtliche Zahl ist, aber dennoch eine gewisse Intimität und einfache Organisation ermöglicht.
Die Samstagsrallye startete wie geplant gegen 9 Uhr nach einer kurzen Einweisung. Die Route führte entlang der malerischen Straßen des historischen und geografischen Landes Niederlausitz, hauptsächlich durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete, Kleinstädte, Wälder, neben einem Netz künstlicher Bergbaufolgeseen, aber auch mit Schlackenhalden und einem riesigen Kraftwerk in der Niederlausitz Entfernung, die an den Bergbau- und Industriecharakter der Region erinnerte. Flaches Gelände, ein relativ guter Untergrund ein geringer Verkehr begünstigten die Fortbewegung einer Gruppe historischer Motorräder ohne polizeiliche Hilfe. Der erste Programmpunkt war eine entspannte Bootsfahrt auf dem Senftenberger See. Dann war es Zeit für eine Mittagspause im Gasthaus „Zur Grubenlampe“ (Link). Von dort, noch an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen, fuhren die Teilnehmer der Kundgebung in das Dorf Proschim nahe der Stadt Welzow, um das Freilichtmuseum „Traditionelle Agrartechnik und bäuerliche Lebensart“ in einer alten Dampfmühle zu besuchen (Link). Der letzte geplante Punkt der Route war Lauta, wo wir vom örtlichen Verein für historische Technik Lauta e.V., der über ein beeindruckendes Gelände verfügt, das in ein Technikmuseum umgewandelt wurde, mit Kaffee und Kuchen verwöhnt wurden – es war also eine Gelegenheit, es zu besichtigen. Später nur noch eine gemeinsame Rückkehr zum Rallye-Stützpunkt in Spremberg (eigentlich in der Nähe von Trattendorf). Alle kamen wohlbehalten zurück, nur wenige Pechvögel benötigten die Hilfe des Rettungsfahrzeugs. Es gab eine Übersichtsausstellung von Motorrädern und eine Mini-Teilemesse. Eine nette Geste war es, neben Diplomen, die die Teilnahme bestätigten, auch andere nostalgische Gadgets zu verteilen. Am Abend sorgten die Gastgeber für das Abendessen. Und dann ist es nur noch ein gemeinsames Erlebnis bis spät in die Nacht. Die Sprachbarriere war nur ein kleines Hindernis.
Am Sonntagmorgen machte sich der Teil der Teilnehmer, der eine etwas längere Anreise hatte, auf den Heimweg. So endete unser Abenteuer mit der Premierenrallye der NSU-Motorräder in Deutschland.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren und Teilnehmern für den herzlichen Empfang! Herzlichen Glückwunsch zu einer tollen Organisation, wir beneiden sie um tolle Motorräder, wir bewundern die Teamarbeit und Widerstandsfähigkeit des örtlichen Vereins. Wir hoffen, dass die geknüpften Kontakte in Zukunft zu einem erneuten Besuch deutscher Kollegen bei unserer polnischen Markenrallye führen werden.
Weitere Fotos finden Interessenten in unserer „Party-Galerie“: (Link).